Über das Projekt

Deutschlands führende Tierrechtsorganisationen haben für dieses Projekt die Daten zur Verfügung gestellt. Für die Umsetzung sind vor allem die Organisationen ANINOVA e.V. (ehemals Deutsches Tierschutzbüro e.V.) und Soko Tierschutz e.V. verantwortlich.

Zum Hintergrund

Tierschutz- und Tierrechtsvereinigungen veröffentlichen in regelmäßigen Abständen Bildmaterial aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung (dazu zählen u.a. Mastanlagen, Tiertransporte, Schlachthöfe). Aufnahmen von gequälten Tieren sind dabei keine Seltenheit. Besonders schockieren Videos von Misshandlungen, Übergriffen und Gewalt an Tieren.

Ziel dieses Projekts: Es sind keine Einzelfälle

Mit dieser Website möchten wir aufzeigen, dass es sich bei den Enthüllungen nicht um „bedauerliche“ Einzelfälle (oder das eine schwarze Schaf) handelt. Es kommt in allen Bundesländern, bei allen Tierarten und in allen Haltungsformen immer wieder zu Verfehlungen. Es muss davon ausgegangen werden, dass eine systematische Quälerei von sogenannten „Nutztieren“ durch die Verantwortlichen Teil des Systems ist/ oder an der Tagesordnung steht.
Die auf der Website dargestellten Tierschutz-Fälle basieren auf Recherchen der jeweiligen Organisationen. So wurde das Bildmaterial und die dazugehörigen Informationen entweder den Organisationen zugespielt oder Mitglieder des Vereins haben die Dokumentation selbst durchgeführt. Den zuständigen Behörden waren die hier dargestellten Missstände im Vorfeld nicht bekannt und wurden erst durch die Organisationen darauf aufmerksam gemacht.

Kaum Kontrollen durch die Behörden

Laut Angaben der Bundesregierung wird ein Mastbetrieb in Deutschland durchschnittlich alle 17 Jahre kontrolliert. In den Bundesländern, in denen die meisten sogenannten „Nutztiere“ gehalten werden, sogar noch seltener! Eine Mastanlage in Niedersachsen wird beispielsweise durchschnittlich alle 21 Jahre und in Bayern alle 49 Jahre aufgesucht. Dabei melden sich die zuständigen Veterinärämter in aller Regel vorher telefonisch bei den Betrieben an. Selbstverständlich werden Tiere bei solchen Kontrollen dann nicht misshandelt. Diese und weitere Faktoren führen dazu, dass Behörden oft keinen authentischen Eindruck von der Tierhaltung und dem Umgang mit den Tieren durch die Mitarbeitenden im Betrieb erhalten.
Die auf der Website dargestellten Tierschutz-Fälle basieren auf Recherchen der jeweiligen Organisationen. So wurden das Bildmaterial und die dazugehörigen Informationen entweder den Organisationen zugespielt oder Mitglieder des Vereins haben die Dokumentation selbst durchgeführt. Den zuständigen Behörden waren die hier dargestellten Missstände im Vorfeld nicht bekannt und wurden erst durch die Organisationen darauf aufmerksam gemacht.

Kontrollen durch NGOs

Durch Bildmaterial, welches durch nächtliche Stallkontrollen oder Undercover-Recherchen zustande gekommen ist, können Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen die Realität in den Betrieben aufzeigen. Durch versteckte Kameras wird der Arbeitsablauf in den Betrieben gefilmt, damit kann u.a. aufgezeigt werden, wie wirklich mit den Tieren umgegangen wird. Nicht selten zeigen gerade die versteckten Kameras Verstöße gegen Tierschutzvorgaben auf: Tiere werden misshandelt, tierschutzwidrig transportiert oder brutal geschlachtet.

Kaum Konsequenzen für Verantwortliche

Immer wieder werden Verstöße gegen Gesetze und sogar Straftaten gefilmt, die dann auch zur Anzeige gebracht werden. Allerdings werden in den seltensten Fällen Verantwortliche vor Gericht gestellt oder Straftaten geahndet.
Dies liegt meist an den zuständigen Staatsanwaltschaften, die nicht fachkundig genug sind oder kein Interesse an einer Strafverfolgung haben. Daher wurden in den letzten Jahren nur ein Dutzend Verfahren überhaupt vor Gericht verhandelt, ein Großteil davon ist eingestellt worden. Bei den wenigen Verurteilungen handelt es sich um Geldstrafen, in sehr wenigen Fällen kommt es zu Haftstrafen auf Bewährung.

In der Suchmaske dieser Website kann auch gezielt nach Konsequenzen für die Verantwortlichen gesucht werden, es werden dann die entsprechenden Fälle aufgezeigt.

Systematische Tierquälerei

Dieses Projekt hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn die hier dargestellten Tierschutzfälle basieren ausschließlich auf Recherchen durch die jeweiligen Organisationen. Es muss davon ausgegangen werden, dass die hier dargestellten Verstöße auch in anderen Betrieben in dieser Form stattfinden. Dies wird auch dadurch deutlich, dass bei einer breit angelegten Untersuchung durch das Ministerium in Nordrhein-Westfalen in rund 380 Schweinemastbetrieben Verstöße vorgefunden wurden. 2019 hat das Ministerium unangemeldete Kontrollen in ganz NRW durchgeführt. Dabei wurde bei 60 % der Kontrollen mindestens ein tierschutzrelevanter Mangel festgestellt, in 90 Betrieben wurden gleich mehrere tierschutzrelevante Mängel festgestellt.

Gesetzliche Vorgaben

Die auf dieser Website darstellen Verfehlungen zeigen in der erster Linie Verstöße gegen Tierschutzvorgaben. Allerdings ist es wichtig klarzustellen, dass diese Vorgaben extrem niedrig sind und nicht verhindern, dass Tiere leiden. Laut Tierschutznutztierverordnung steht einem Schwein 0,75 qm2 Platz zur Verfügung, 26 Masthühner müssen sich laut Gesetz 1 qm teilen. Und obwohl diese Vorgaben schon so gering sind, wird regelmäßig dagegen verstoßen, wie diese Website aufzeigt.

Alle hier dargestellten Informationen und Dokumente können ohne Rücksprache und kostenfrei genutzt werden.
Als Quelle ist der Projektname sowie die Website tierschutz-skandale.de anzugeben. Eine Verbreitung der Inhalte ist ausdrücklich gewünscht.